13. Juni 2011

Die ersten Biografien haben mich erreicht...



Meine Lesebiographie:

Ich weiß noch gut, wie uns das Alphabet in der ersten Klasse beigebracht wurde. Kurz nach den Osterferien mussten wir dann laut in der Klasse vorlesen und unsere Lehrerin zeigte sich von meinen Lesekünsten tief beeindruckt. Mich selbst allerdings störte die Tatsache, dass ich auf einmal keine Texte mehr ansehen konnte ohne sie zu lesen. So sehr ich mich auch abmühte, jeder Text wurde sofort gelesen und ich trauerte der Fähigkeit des Texte Betrachtens nach. Ich selbst war noch nie ein engagierter Leser. Ich genoss es sehr, dass mir mein Vater die Ilias und deutsche Sagen vorlas. Ich las auch die Weißwurstvampire, die ich als Taschenbuch geschenkt bekam. Auch wenn ich den Titel und die Charaktere damals schon als lächerlich empfand. Manche Bücher begriff ich als Herausforderung.. Der Name der Rose wurde von mir von vorne bis hinten durchgelesen, obwohl ich an manchen Stellen fast einschlief. Einmal wird ein Türstock über 20 Seiten beschrieben, doch ich blieb eisern. Genauso bei ES von Stephen King. Ein Schinken mit ca. 1200 Seiten, den ich in einer Woche las. Eine sonderliche Leseratte war ich nie. Ab und an las ich mal Kafka oder entdeckte die Schachnovelle von Stefan Zweig für mich, die Buchhandlung war allerdings nie mein zweites zu hause. Mich faszinierten andere Medien. Ich hörte immer schon wahnsinnig viel Musik und las früher gerne Comics. In der Schule lasen wir mein am meisten verhasstes Genre: Trümmerliteratur. Warum müssen 14 Jährige Kinder, die sich selbst erschlagen fühlen von der Wucht der auf sie einwirkenden Gesellschaft, ebendieses Gefühl aus der Sicht eines Kriegsheimkehrers nähergebracht bekommen? Brecht, Borchert, Böll, ihr habt mir den Lesespaß genommen. Währt ihr doch nur im Krieg gefallen - diesen Satz würde ich nicht schreiben, so mancher hat ihn aber bestimmt schon mal gedacht. In der Kollegstufe lasen wir dann wieder gute Literatur, auch wenn es Eichendorf und Goethe war, so hat unser Deutsch Lehrer mich derart motiviert, dass ich Freude beim Lesen der Texte empfand. Heute lese ich selten Romane. Meist lese ich Bücher die für mein Studium relevant sind. Gerne lese ich auch Kurzgeschichten, besonders die von P. Wolf haben es mir angetan. Oft lese ich den Onlineauftritt verschiedener Zeitungen oder den Spiegel. Eigentlich sollte ich mehr lesen. Aber ich sollte auch mehr Sport machen, mehr Musik machen, mehr lernen, mehr Freunde treffen und mehr auflegen.

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