10. Juni 2011

Beispiel: Lesebiografie

Meine Leseerfahrungen beginnen in der Grundschule. Zuerst lernten wir schreiben, das Lesen kam dann ganz automatisch. Wir verbanden Buchstaben zu Wörtern und mit der Zeit entstanden sinnvolle Sätze daraus. Wir übten dazu mit kleinen Büchlein mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, wobei „1“ das  Leichteste und „5“ das Schwierigste war. Am Anfang machte mir Lesen Spaß, es lag vielleicht daran, weil es neu für mich war. Bekanntlich ist für Kinder ja immer das Neue interessant und verliert mit der Zeit jegliches Interesse. Am Abend, bevor ich schlafen ging, las ich immer noch etwas im Bett. Anfangs las ich immer Übungsbüchlein mit vielen Bildern und großer Schrift und bis zur fünften Klasse Grundschule steigerte es sich bis auf Jugendlektüren. Doch meine Freude am Lesen verklang, sobald ich in die Mittelschule kam. Ich las kaum mehr ein Buch. Dafür entdeckte ich aber neue Interessen, z.B. Wissenschaft. Dazu las ich viele Bücher. Ich las viel über Amphibien, Astronomie und Pflanzen. Auch heute bin ich noch interessiert in diesem Fach, auch wenn es mir oft Schwierigkeiten bereitet. In der Mittelschule widmete ich mich auch der Zeitung, denn auch aktuelles Geschehen gewann meine Aufmerksamkeit. Kaum ein Tag verging, an dem ich nicht in der Zeitung blätterte. Besonders interessant fand ich immer den Chronikteil. Zusätzlich zu diesem außerschulischen Beitrag, war ja auch noch für die Schule zu lernen. Also zu Lesen war genug. Im Sommer machte ich nicht nur eine Pause von der Schule sondern auch vom Lesen. Das Einzige, was ich in dieser Zeit las, war wie immer die Zeitung und dazu benötigte ich auch nur höchstens eine halbe Stunde. Ich muss von mir zugeben, ich war ein fauler Mensch. Mich konnte man schwierig von etwas überzeugen, das mir nicht einleuchten wollte. Das einzige, wozu ich immer Lust hatte war die Freude an der Natur. Ich fühlte mich in der Natur immer verbunden. Immer wollte ich Wandern und die Welt mal von einem anderen Blickpunkt sehen. Im Winter war ich gezwungen im Haus zu bleiben, deswegen fiel es mir da auch leichter nach einem Buch zu greifen und es beim warmen Ofen zu lesen. Auch heute lebe ich noch von dieser Vorstellung, deswegen bin ich froh, dass es die Sommerferien gibt, wo man mal richtig ausspannen kann, auch wenn das Leben nicht mehr so leicht ist, wie es einmal war. In der Oberschule entdeckte ich die Freude an Kriegsgeschichten und Tagebüchern während der Kriegszeit. Zu diesen Geschichten kam ich durch die Ahnenforschung, die ich in meiner Freizeit betreibe, als ich unter alten Büchern und Schriften einige Kriegsbriefe entdeckte. Es handelte sich dabei um eine Sehnsucht nach der Heimat und baldigen Frieden. Leider hatte ich bis jetzt noch nie das Vergnügen, eine originale Liebesgeschichte während des Krieges zu lesen. Als ich die Briefe entdeckte, konnte ich sie nicht lesen, da sie in deutscher Schrift verfasst waren. Deswegen musste ich deutsche Schrift auch baldigst erlernen. Dank meiner Großmutter war ich nach einer Woche imstande die Briefe ohne zu stocken zu lesen. Diese Schrift war mir bis jetzt sehr oft hilfreich und ich kam auch einen deutlichen Schritt bei der Ahnenforschung weiter. An diesem Beispiel sieht man, dass wenn ich mich für etwas wirklich interessiere, auch alles gebe, dass ich zu einem guten Ergebnis komme. Doch auch wenn es hier klingt, als hätte ich große Interessen für lesen, will ich es offen zugeben, dass mich das Lesen noch nicht recht überzeugt hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen